Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist ein komplexes Produkt, das ohne professionelle Beratung kaum optimal abgeschlossen werden kann. Die folgenden sechs Schritte bieten eine strukturierte Orientierung und zeigen, worauf es beim Abschluss einer BU-Versicherung wirklich ankommt.
1. Auswahl eines erfahrenen und unabhängigen Versicherungsmaklers
Ein unabhängiger Makler kennt den Markt, die Tarife und die Bedingungen verschiedener Anbieter. Er kann individuelle Besonderheiten, wie vereinfachte Risikoprüfungen oder Kollektivtarife, für Sie nutzen. Die Beratung durch einen Makler kostet nicht mehr als ein Abschluss im Alleingang, bietet aber deutlich mehr Schutz vor Fehlern und bösen Überraschungen – insbesondere im Leistungsfall, wenn es auf die richtige Unterstützung ankommt.
2. Genaue Analyse des Versicherungsbedarfs
Die Höhe der BU-Rente sollte alle laufenden Kosten und einen angemessenen Lebensstandard abdecken. Dabei ist auch die Inflation zu berücksichtigen. Wichtig sind Nachversicherungsgarantien und Dynamik-Klauseln, damit die Rente später an veränderte Lebensumstände angepasst werden kann. Die Vertragslaufzeit sollte mindestens bis zum regulären Rentenbeginn reichen – kürzere Laufzeiten sind meist ein Trugschluss. Für Berufsanfänger gibt es spezielle Einsteiger-Tarife mit anpassbarem Schutz.
3. Sorgfältiger Umgang mit Gesundheitsfragen und Vorerkrankungen
Die häufigste Ablehnungsursache bei BU-Leistungen: unvollständige oder falsche Gesundheitsangaben. Deswegen müssen die Gesundheitsfragen vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet werden. Schon kleinere Vorerkrankungen können zu Problemen führen, wenn sie verschwiegen werden. Ein Makler hilft, die eigene Gesundheitshistorie aufzuarbeiten und kann anonyme Risikovoranfragen stellen, um die Versicherbarkeit ohne Risiko für spätere Ablehnungen zu klären. Fehlerhafte Angaben können im Leistungsfall zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
4. Exakte Einordnung des aktuellen Berufs
Die korrekte Beschreibung der eigenen Tätigkeit beeinflusst die Risikoeinstufung und damit die Beitragshöhe erheblich. Eine präzise Tätigkeitsbeschreibung kann zu günstigeren Konditionen führen. Falsche Angaben können im Leistungsfall jedoch zur Ablehnung oder Kürzung der BU-Rente führen.
5. Selektion passender Versicherer und Vertragsbedingungen
Das Bedingungswerk (das „Kleingedruckte“) ist entscheidend. Testergebnisse helfen nur bedingt – viel wichtiger sind die konkreten Versicherungsbedingungen. Ein unabhängiger Makler kann mithilfe von Vergleichsprogrammen die Versicherungsbedingungen verschiedener Anbieter analysieren und versteckte Schwächen aufdecken. Wichtige Kriterien sind z.B. Verzicht auf abstrakte Verweisung, Nachversicherungsgarantien, Dynamik im Leistungsfall und faire Gesundheitsfragen
6. Überwachung der Policierung und laufende Betreuung
Nach Vertragsabschluss sollte die Police auf Richtigkeit geprüft werden. Fehler lassen sich dann noch korrigieren. Ein guter Makler betreut den Vertrag fortlaufend, übernimmt Anpassungen und hilft im Leistungsfall bei der Antragstellung, um Fehler und Widersprüche zu vermeiden
Fazit: Berufsunfähigkeitsversicherung ist kein „Onlineprodukt“
Die richtige BU-Versicherung schützt Ihre finanzielle Zukunft – aber nur, wenn sie korrekt ausgewählt und abgeschlossen wird. Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte immer mit professioneller Unterstützung erfolgen. Nur so lassen sich die zahlreichen Fallstricke umgehen und ein optimaler, langfristig tragfähiger Schutz sicherstellen.