Geht es darum eine Immobilie zu finanzieren, wählen die meisten Deutschen ein Darlehen mit langer Sollzinsbindung. Doch auch ein variables Darlehen kann sich lohnen, denn dieses bietet eine deutlich höhere Flexibilität.
Ein variables Darlehen hat eine kurze Zinsbindung von 3 bis 6 Monaten, am Ende dieser Frist wird ein neuer Zinssatz festgelegt, der an den Marktzins angepasst und wieder nur kurz gebunden ist. Allerdings haben Sie bei einem solchen Darlehen die Möglichkeit, dieses komplett oder teilweise zu tilgen, ohne dass Sie dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung entrichten müssen. Sollten sich Zinssteigerungen ankündigen bietet sich immer noch die Möglichkeit auf ein Darlehen mit langfristiger Zinsbindung umzusteigen. So bleiben Sie maximal flexibel!
Der Sollzinssatz orientiert sich bei jeder Anpassung an dem Referenzzinssatz Euribor (Euro Interbank Offered Rate), dies ist derjenige Zinssatz zu dem sich die Banken untereinander Geld leihen. Seine Entwicklung entscheidet ob sich der Kredit verteuert oder günstiger wird. Der Euribor orientiert sich wiederrum am Leitzins der EZB, welcher täglich veröffentlicht wird. So kann die Zinshöhe zum Anpassungstermin nachvollzogen werden. Da der Bank bei einem variablen Darlehen also kein Zinsgewinn bei vorzeitiger Rückzahlung entgeht, fällt hierfür keine Vorfälligkeitsentschädigung an.
Ein variables Darlehen eignet sich für Personen, die sich die maximale Flexibilität offen halten wollen, und das Risiko nicht scheuen. Allerdings sollte man über gewisse finanzielle Rücklagen verfügen, damit man im Ernstfall nicht seine Immobilie verliert. Besonders interessant ist ein variables Darlehen wenn Sie in näherer Zukunft hohe Sondereinkünfte wie eine Erbschaft, Erlöse aus einem Immobilienverkauf oder ähnliches erwarten und damit das Darlehen ablösen können. Außerdem ist ein solches Darlehen für Personen geeignet, welche nicht über konstante Einkünfte verfügen, z.B. weil sie selbständig sind.
Variable Darlehen sollten nur in Ausnahmefällen zur kompletten Finanzierung einer Immobilie genutzt werden, da Sie immer das Risiko von Zinserhöhungen begleitet. So sollte es im Normalfall als Ergänzung zu einem Festzinsdarlehen abgeschlossen werden. Denn dann können Zusatzeinnahmen immer ohne Vorfälligkeitsentschädigung zur Kreditrückzahlung genutzt werden, während das Risiko überschaubar bleibt.
Vorteile
+ Maximale Flexibilität
+ Bis zu 100% vorzeitiger Tilgung ohne Vorfälligkeitsentschädigung
+ Umwandlung in langfristiges Darlehen mit fester Sollzinsbindung möglich
+ Chance von sinkenden Zinsen zu profitieren
Nachteile
- Risiko steigender Zinsen
- Beobachten des Geldmarktes notwendig um auf Zinsveränderungen zu reagieren
- Bei Umwandlung werden Abschlusskosten fällig
Als unabhängiger Finanzberater bin ich an keine Kreditinstitute gebunden und so finde ich die günstigste Finanzierung für Sie!